Auf den Spuren des Waltensburger- und Rhäzünsermeisters in Nordbünden
Der sehr frühe Start der letzten Exkursion im 2021 der Vereinigung für Heimatkunde des Bezirks Baden (www.vfhk.ch) hat sich mehr als gelohnt. Damit wir auf den zum Teil sehr engen Strassen so nahe wie möglich an unsere Zielobjekte heranfahren konnten, hat sich unser Expeditionsleiter, Christof Neumann, für einen Kleinbus entschieden. Die kleine Schar machte sich also auf, den Spuren des Waltensburger- und Rhäzünsermeisters in Nordbünden zu folgen und anvisierte als erstes Waltensburg in der Surselva im Vorderrheintal. Hier hat im Mittelalter der Waltensburgermeister sein Hauptwerk geschaffen, Die wunderbaren Fresken, die fast den ganzen Innenraum der Kirche ausfüllen, erzählen den Passionszyklus in zwei Bildstreifen. Unser Weg führte dann weiter nach Rhäzüns, wo wir Sogn Gieri in einem kurzen Fussmarsch mit steilem Aufstieg erreichten. In dieser vollständig ausgemalten mittelalterlichen Kirche sind die Malereien an den Schiffswänden das Hauptwerk des Rhäzünsermeisters in a-secco-Malerei und die Arbeiten im Chor diejenigen des Waltensburgermeisters, wiederum in a-fresco-Technik. Christof Neumann konnte uns hier eindrücklich die Unterschiede vor allem in der Farbintensive dieser beiden Maltechniken erläutern. Ebenfalls in Rhäzüns bestaunten wir an der Aussenwand der Fried-hofskapelle Sogn Paul ein wunderbar erhaltenes Fresko des hl. Christophorus des Waltensburgermeisters. Bei unserer weiteren Fahrt nach Dusch über Paspels war dann wohl Nervenkitzel und Spannung samt kriminellem Wendemanöver und erneuter Anfahrt über Tomils mit kurzem Marsch durch den Wald nicht mehr zu überbieten. Es hat sich aber mehr als gelohnt, in der kleinen romanischen Saalkirche St. Maria Magdalena, die ursprünglich zum Kloster Churwalden gehörte, den Magdalenenzyklus beider Meister bestaunen zu können. Für diese abwechslungsreiche und sehr interessante Exkursion zu den ausgewählten Preziosen gebührt Christof Neumann unser herzlichster Dank.